Smarty ist eine freie (unter der LGPL veröffentlichte) Template Engine, die als PHP-Bibliothek vorliegt. Sie wurde mit dem Ziel entworfen, bei der Entwicklung von Webapplikationen die Trennung von Code und Ausgabe zu ermöglichen. Die Ausgabe erfolgt meist in HTML, möglich ist jedes textbasierte Dateiformat, zum Beispiel auch XML.
Geschichte
Mit der Intention, eine vereinfachte Form von PHP für Designer zu erschaffen, erstellten die Entwickler Monte Orth und Andrei Zmievski 1999 die Spezifikation für eine Template-Engine, welche anschließend in der Hoffnung, dass sie Eingang in PHP finden würde, in C programmiert wurde. Das Projekt wurde jedoch aus verschiedenen Gründen nicht in den PHP Kern integriert. Grund dafür waren technische Schwierigkeiten, eine unklare Spezifikation über den Leistungsumfang sowie die Tatsache, dass im PHP-Kern selbst eine alternative Syntax für Templates integriert wurde.
Durch die Ablehnung des Projekts entstand die Klasse SmartTemplate, bei der zum Parsen reguläre Ausdrücke verwendet wurden. Diese wurde jedoch nie veröffentlicht. Da der Inhalt einer Seite jedoch bei jedem Aufruf geparst werden musste, entstand ein großer Overhead. Um diesen Effekt zu vermindern, wurde Smarty mit der Erstveröffentlichung am 18. Januar 2001 um eine Vorkompilierung der Dateien (Caching) ergänzt.
Konzept
Der Hersteller bezeichnet Smarty als „Template/Presentation Framework“. Es soll umfangreiche Hilfsmittel zum Lösen vieler Probleme im Umfeld der „Präsentationsschicht“ (XHTML-Ausgabe) von Web-Applikationen zur Verfügung stellen. Mit diesem Konzept erweiterte Smarty wie viele andere Hersteller auch die Funktionen eines regulären Template-Engine-Systems.
Die Entwickler von Smarty gehen im Grundsatz davon aus, dass das reine Layout einer Webapplikation von einem „Template-Designer“ entworfen und in HTML (als Template) umgesetzt wird, während die eigentlichen Prozesse und Datenverarbeitungsroutinen von einem Programmierer in PHP entwickelt werden. Es erscheint deshalb sinnvoll, diese beiden Komponenten bereits im Entwicklungsprozess zu trennen. Zu diesem Zweck wird die Entwicklung aufgeteilt in Anwendungslogik verarbeitende PHP-Dateien, sowie in Templates, die das Grundgerüst der Ausgabe beinhalten und in einem eigenen Format vorliegen. Bei diesen Template-Dateien handelt es sich im Wesentlichen um HTML-Dateien mit mehr- oder weniger komplexen Platzhaltern, die später durch dynamische Inhalte ersetzt werden.
Um in den Templates eine gewisse Steuerbarkeit zu ermöglichen, erkennt Smarty neben den Templatevariablen einige einfache Steuerbefehle, die an die PHP-Syntax angelehnt wurden und die Formulierung von Bedingungen (if) oder Schleifen (foreach) erlauben.
Smarty wurde für den professionellen Einsatz optimiert und enthält eine Art Compiler, der die Ausgabe der Smarty-Templates vorbereitet und in einem Cache speichert. Dadurch wird die Ausgabe beschleunigt.
Als quelloffene Programmbibliothek kann Smarty beliebig erweitert und angepasst werden.
Vorteile einer eigenen Template-Syntax
Vom Hersteller werden folgende Vorteile durch eine eigene Template-Engine angegeben:
- die Designer können im Programmcode keine Fehler oder Sicherheitsprobleme verursachen, da sie mit dem Programmcode nicht in Berührung kommen. Fehler innerhalb der Smarty-Syntax werden von Smarty abgefangen.
- die Designer können das Layout verändern, ohne einen Programmierer dafür zu benötigen.
- die Programmierer müssen sich nicht um die Präsentation ihrer Daten kümmern.
- die Templates sind sehr nahe an der tatsächlichen Ausgabe, das heißt sie enthalten in vielen Fällen bereits große Teile der letztendlichen XHTML-Seite.